Ethikprojekt der Berufsschule B2

Berufliche Schulen gehen neue Wege. Im Rahmen des Ethikunterrichts an der Berufsschule B2 in Gostenhof starteten angehende Lokomotivführer und Busfahrer das Projekt „Die B2 übernimmt Verantwortung“.
Unter Anleitung der Ethiklehrerin Sandra Blanke wurde ein Konzept erstellt. Anschließend ging es in die Organisationsphase: Werbung, Kontakt zur Presse, Kooperation mit dem umliegenden Einzelhandel, Absprache mit der Schulleitung, wer macht was und wann.
Es fehlte nur noch ein gemeinnütziger Partner. Die Wahl fiel auf den Verein „Hilfe für Krebskranke e.V.“.

Am 30. Juni 2023 war es so weit. Im Pausenraum wurden verschiedene Stationen aufgebaut, an denen sich die Besucherinnen und Besucher informieren konnten. Es gab Kaffee, Kaltgetränke und zahlreiche (meist) selbst gebackene Kuchen.
Alle Schülerinnen und Schüler und ein großer Teil der Lehrenden kamen vorbei und informierten sich. Auch „Hilfe für Krebskranke e.V.“ durfte den Verein und die Förderung der Med. Klinik 5 vorstellen. Dabei kam es immer wieder zum Austausch mit den Schülerinnen und Schülern – ein Interesse, das v. a. mit einem Blick auf das Alter dieser jungen Erwachsenen, nicht selbstverständlich ist.
Die Einnahmen des Verkaufs wurden gespendet. Auch die umliegende Gastronomie gab einen Teil der Tageseinnahmen dazu. Insgesamt wurden 400 Euro übergeben.

hinten von links: Schulleiter Karl Schumann, Lehrerin Sandra Blanke und Daniel Munkert (Hilfe für Krebskranke e.V.) mit Schülern der Projekts

Ein Jahr am Klinikum Nord - ein Zwischenfazit

Lieber Professor Dr. Knop, mittlerweile sind Sie seit mehr als einem Jahr Leiter der Medizinischen  Klinik 5 am Klinikum Nürnberg. Haben Sie sich schon richtig eingelebt oder gibt es immer noch etwas am Klinikum, das Sie neu entdecken?

Beides! Ich bin inzwischen „angekommen“. Ich weiß, wie man die einzelnen Stationen findet – bei dem achteckigen Grundriss von Haus 12 anfangs nicht trivial – und wo es Kaffee gibt. Andererseits lerne ich bedingt durch die pure Größe etliche Kolleginnen und Kollegen erst nach und nach gut kennen und entdecke Potenzial, wo es sich lohnt, genau hinzusehen.

Wie haben Sie das erste Jahr im Klinikum Nürnberg erlebt?

Charakterisiert durch einen unglaublich stimulierenden „Spirit“. Alle sind an der  Weiterentwicklung des Ganzen interessiert und es gibt keine Neiddebatte. Ich treffe auf viel Neugierde und erfahre substanzielle Unterstützung!

Haben Sie bereits Veränderungen angestoßen?

Ich hoffe, dass man das von außen so empfindet! Ich versuche, sehr präsent zu sein und nehme ganz bewusst auch auf das „operative Geschäft“ Einfluss. Wir gehören seit dem Spätherbst letzten Jahres zu den ausgesuchten Einrichtungen in unserem Land, die die „CAR-T-Zelltherapie“ anbieten können. Mittlerweile haben wir fünf Patientinnen und Patienten behandelt! Ich konnte vier Härtefallprogramme für noch nicht zugelassene Medikamente bei uns aktivieren, um Patientinnen und Patienten Behandlungsangebote zu machen, die ansonsten am berühmten „Ende der Fahnenstange…“ angekommen wären. Zwei dieser Substanzen wurden in Nürnberg deutschlandweit das erste Mal appliziert.

Prof. Dr. med. Stefan Knop (Foto: Klinikum Nürnberg)

Zudem haben wir unser diagnostisches Angebot erweitert, z. B. durch den Kauf eines neuen Labor-Analysegeräts. Und: Es ist gelungen, zwei Kolleginnen aus meinem ehemaligen Team in Würzburg ans Klinikum Nürnberg zu holen. Außerdem trage ich einmal im Vierteljahr bei der Selbsthilfegruppe „Multiples Myelom Franken“ vor, einer enorm toll aufgestellten Patientenorganisation.

Ein Großteil Ihrer Zeit in Nürnberg war von der Corona-Pandemie geprägt. Konnten Sie das Klinikum bereits im „Normalbetrieb“ erleben oder hat das Virus nach wie vor Auswirkungen auf Ihre Arbeit?

In den letzten vier Wochen erleben wir etwas mehr Planbarkeit. Es gibt weitaus weniger Testverpflichtungen und die Kapazitäten werden zumindest nicht mehr relevant durch die Pandemielage eingeschränkt.

Eine große Folge der Pandemie ist der Fachkräftemangel in nahezu allen Branchen. Wie ist das bei Ihnen im Klinikum, insbesondere im Bereich der Onkologie und Hämatologie?

Das geht schnell: Der Personalmangel in der Pflege ist leider eklatant.

Kann der Verein hier mit der Finanzierung von Personalkosten, wie er es bereits seit Jahren tut, etwas Positives dazu beitragen, um die Situation zu verbessern?

Im akademischen Bereich ist es deutlich einfacher, tolle Kolleginnen und Kollegen zu gewinnen. Die finanzielle Unterstützung ist Gold wert!

Sie sind in der Krebsforschung sehr aktiv. Geben Sie uns einen Einblick in Ihre Arbeit?

Wir haben in unserem wissenschaftlichen Labor zwei Stellen neu besetzt und können hier spürbar mehr Projekte anschieben, Ergebnisse generieren und Publikationen fertigstellen.
Gerade diese Woche wurde wieder ein Manuskript eingereicht. Ansonsten nutzen wir Kooperationen um zum Beispiel in der genetischen Diagnostik – meiner Hauptentität, dem multiplen Myelom – Erkenntnisse über Resistenzentwicklungen zu generieren. Ich hoffe, mit meinem Lieblingsprojekt, einer Biomaterial- und Datenbank einen entscheidenden Schritt zu tun.

Welchen Schwerpunkt werden Sie bei Ihrer Arbeit im Jahr 2023 setzen?

Innovationen im Bereich der Patientenversorgung stärken, das Team ausbauen und Kooperationen stärken.

Und was wünschen Sie sich für den Verein für das kommende Jahr?

Wieder mehr Aufmerksamkeit, Unterstützung und stabile Verhältnisse.

Vielen Dank für Ihre Zeit und das nette Gespräch.

Ein weiteres Interview mit Prof. Dr. Knop führte der Journalist (und langjährige Unterstützer von „Hilfe für Krebskranke e.V.“) Leo Loy für seinen Blog Pressebüro Nürnberg.


5.000 Euro von der Eishockey-Familie Fedeltá

Die Faninitiative der Nürnberger Ice Tigers sammelte bei ihrer Weihnachtsspendenaktion insgesamt 4.690 Euro und rundete die Summer auf 5.000 Euro auf. Über eine Zuwendung von jeweils 2.500 Euro durften wir, Hilfe für Krebskranke e. V., uns gemeinsam mit dem Wünschewagen Franken des ASBLandesverbands Bayern freuen. Zusammen kam die Spendensumme mit dem Verkauf von Glühwein, Kinderpunsch, Plätzchen, Aufklebern, Anhängern, Losen und Motto-T-Shirts.

Andrea Bänker (ASB Wünschewagen), zwei Vertreter der Faninitiative Fedeltá 0911, Beate Treffkorn (Hilfe für Krebskranke e.V.), Pucki (Nürnberg Ice Tigers); Foto: Fedeltá 0911

6.000 Euro für krebskranke Patientinnen und Patienten

2020 wurde bei Reinhard Haas, 1. Vorsitzender des Fanblock SV Offenhausen im Nürnberger Land, von heute auf morgen
eine schwere Krankheit diagnostiziert. Im Klinikum Nürnberg stellten die Mediziner
eine schwere aplastische Anämie fest. Haas‘ Knochenmark produzierte
nicht mehr genügend Blutzellen. Er brauchte dringend eine Stammzellenspende.
Zum Glück fand sich über eine der großen deutschen Spenderdateien,
die DKMS, rasch ein Spender. Zum Dank dafür, dass es ihm heute, zwei
Jahre nach der Diagnose, wieder gut geht, sammelte Reinhard Haas nun gemeinsam
mit dem Fanblock SV Offenhausen 6000 Euro für den Nürnberger
Verein „Hilfe für Krebskranke e.V.“

Dessen 2. Vorsitzender ist Prof. Dr. med. Stefan Knop, Chefarzt der Medizinischen
Klinik 5 für Onkologie und Hämatologie am Klinikum Nürnberg. In seiner
Klinik im Haus 12 des Nordklinikums hatte Reinhard Haas während seiner Erkrankung
2020 und 2021 viele Wochen verbracht. „Ich wurde dort ganz toll betreut“,
sagt der heute 57-Jährige.
Beim Ortstermin gemeinsam mit Vertreter*innen des Fanblock SV Offenhausen
ebenfalls dabei: Leitende Oberärztin Dr. Kerstin Schäfer-Eckart, die Reinhard
Haas bei seinen Aufenthalten im Nordklinikum medizinisch begleitete, die
Stammzellenspende organisierte und überwachte und ihn bis heute in der KMTAmbulanz
am Klinikum ambulant betreut. Und Daniel Munkert von der Sparkasse
Nürnberg, deren Vorstand Dr. Matthias Everding 1. Vorsitzender des Vereins
„Hilfe für Krebskranke e.V“ ist. .
Die 6000 Euro aus der Spendensammlung werden an der Medizinischen Klinik 5
nun in die Patientenversorgung fließen. „Wir möchten unter anderem ein weiteres
Zimmerfahrrad anschaffen, mit dem die Betroffenen während ihres meist
mehrwöchigen stationären Aufenthalts die Muskulatur trainieren können“, berichten
Prof. Dr. med. Stefan Knop und Dr. med. Kerstin Schäfer-Eckart, die sich
sehr über die Spende freuen.

Prof. Dr. med. Stefan Knop, Chefarzt der Medizinischen Klinik 5 für Onkologie und Hämatologie am Klinikum Nürnberg, Reinhard Haas und Heidi Übler vom Fanblock SV Offenhausen, Dr. med. Kerstin Schäfer-Eckart, Gerd Müller vom Fanblock SV Offenhausen und Daniel Munkert von Hilfe für Krebskranke e.V.; Foto: Isabel Krieger/Klinikum Nürnberg

Nicht nur mit Flugblättern, auch beim diesjährigen Fanblockfest in Offenhausen,
hatte der Fanblock SV Offenhausen für Spenden an den Verein „Hilfe für Krebskranke
e.V.“ geworben. Parallel dazu konnten Bürgerinnen und Bürger online
spenden. Auch Firmen in der Gemeinde Offenhausen schrieben die Aktiven an.
„Wir hatten uns noch mehr erhofft, sind aber zufrieden mit der Summe“, sagt
Reinhard Haas.
Ihm und seinen Mitstreiter*innen vom Fanblock ist wichtig, die Bevölkerung mit
der Aktion auch für das Thema Stammzellenspende zu sensibilisieren: „Ich hatte
Glück, für mich gab es einen Spender. Doch viele andere Patientinnen und Patienten
warten vergeblich. Deshalb bitte ich die Bürgerinnen und Bürger: Lassen
Sie sich als Spender registrieren“, so Haas.

Der Fanblock SV Offenhausen wurde 1986 gegründet, mit dem ursprünglichen
Ziel, den ansässigen Sportverein und dessen Jugendarbeit zu unterstützen. Im
Laufe der Jahre und zuletzt mit Anerkennung der Gemeinnützigkeit wurde der
Vereinszweck erweitert und fokussiert sich nun auf das gesellschaftliche und
soziale Leben in der Gemeinde Offenhausen und ihren Ortsteilen. Neben Reinhard
Haas engagierten sich Gerd Müller, Brigitte Übler, Marion Scharrer, Helga
Holzammer und viele weitere für das Spendenprojekt an „Hilfe für Krebskranke
e.V.“.

Foto und Text: Isabel Krieger/Klinikum Nürnberg